Dokumentation Teil 4: Zirkus

Diese im Februar 2001 erschienene Dokumentation ist noch bei unserer Geschäftsstelle  ELEFANTEN-SCHUTZ EUROPA e.V. (20,- EURO + Porto) erhältlich. 128 Seiten, DIN A4, 75 Fotos

INHALTSÜBERSICHT

  • Einleitung
  • Ursprung für eine tödliche Begegnung
  • 100 empfindliche Körperstellen
  • Elefanten in Menagerie und Zirkus - aus der Vergangenheit in die Gegenwart
  • Manege frei - für Tierquälerei, Stimmen von Experten
  • Ein Blick hinter die Kulissen - Elefantentragödien aus der Vergangenheit
  • 1906 Tierquälerei im Zirkus Sarrasani
  • 1997 Tierquälerei im Zirkus Chipperfield
  • Elefanten im Zirkus Krone
  • Heile Welt im Zirkus Knie? - Künstliche Besamung im Zirkus
  • Bimbos Schicksal
  • Brandkatastrophen im Zirkus
  • Ausbrüche und Amokläufe
  • Missbraucht - verbraucht
  • Seltene positive Ausnahmen
  • Unfälle im Zirkus 1980-2000
  • Chronik der Todesfälle seit 1819
  • Farbteil - Aktuelle Bilddokumente
  • Elefantenbestände in Zirkus - Europa und Deutschland
  • Prognosen und Importstop
  • Probleme der Beschlagnahmung und Unterbringung
  • Zirkuselefanten 300 Tage im Jahr in Ketten
  • Die Meinung von Prof. Dr. Zeeb
  • Auszüge aus den neuen „Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung
  • von Tieren in Zirkusbetrieben und ähnlichen Einrichtungen”
  • Leitlinien - unter die Lupe genommen
  • Stellungnahmen des Vereins ELEFANTEN-SCHUTZ EUROPA e.V.
  • Tierärztlicher Bericht zu haltungsbedingten Erkrankungen bei Elefanten
  • CITES-Papiere - das Tor zu kriminellen Machenschaften
  • Quellennachweise, Fotonachweise


Einleitung Dokumentation 2000 - Elefanten im Zirkus

Liebe Elefantenfreunde

Zirkusbesitzer, Elefantentrainer oder traditionelle Zirkusfreunde werden in den Herausgebern dieser Dokumentation Zirkusgegner sehen. Keiner von uns steht der Zauberwelt der Manege grundsätzlich negativ gegenüber. Doch die Zeit hat sich gewandelt und mit ihr die Einstellung zum Wildtier.
In der Vergangenheit bekam niemand einen Schock, wenn ein Elefant „bestraft” wurde, wo doch gleichzeitig Prügelstrafe für die eigenen Kinder noch Bestandteil der Erziehung war.
Keinen störte die Ankettung von Elefanten auf engstem Raum, wenn Großfamilien noch auf wenigen Quadratmetern zusammenlebten.

Die Tierliebe ist für die meisten von uns in Zoo und Zirkus entstanden, so auch die Bewunderung für die Grauen Riesen. Doch gerade das wachsende Interesse am Elefanten, dieser außergewöhnlichen Tiergestalt, erweckte die Neugier zu näherer Betrachtung seines Verhaltens.
Jahrzehntelange Beobachtungen zeigten zwangsläufig schlechte Haltung und Behandlung im Zirkus (aber auch im Zoo) auf. Aus der Bewunderung für die Gestalt des Tierriesen wurde Mitleid für eine im Zirkus geschundene Kreatur. Aus Unwissenheit über die Bedürfnisse von Elefanten in Menschenhand wurde Verständnis für die Forderung nach einschneidenden Verbesserungen der Elefantenhaltung.

Rund 30 Zoos in Europa haben in den letzten 10 Jahren ihre Elefantenanlagen neu- oder umgestaltet, mit sicherer Bullenhaltung und mit dem Bemühen, intakte Sozialgruppen incl. Zucht und Aufzucht zusammenzustellen.
Im Jahr 2000 wurden vom Bundesamt für Naturschutz in Bonn, im Zusammenwirken mit Repräsentanten aus Zoos sowie Tier- und Artenschutzorganisationen neue Richtlinien für die Elefantenhaltung in deutschen Zoos festgeschrieben:
Außenanlagen mit 3.000 qm (mehr als die 4-fache Fläche der bisherigen Vorgaben), variable Innenstallungen mit Boxen, die eine nahezu vollständige Aufhebung der traditionellen Kettenhaltung bewirken, sowie notfalls die Möglichkeit der „No-contact”-Haltung auch für Elefantenkühe. Ein Kompromiss, der jedoch gravierende Bemühungen für eine bessere Zukunft der Elefanten in Menschenhand erkennen lässt.
Auch die letzten deutschen Zoos mit veralteter Elefantenhaltung sind jetzt gefordert, diese Vorgaben umzusetzen.

Damit geraten die Elefantenhalter im Zirkus in Zugzwang, objektiv betrachtet sogar in eine ausweglose Situation.
Unverständlicherweise ist für die Haltung von Zirkustieren nicht das Bundesamt für Naturschutz zuständig, sondern das Bundesamt für Landwirtschaft und Forsten, Abt. Tierschutz in Bonn.
In einem eigenen Arbeitskreis unter Vorsitz von Prof. Dr. Zeeb wurden im Jahr 2000 auch neue Leitlinien für die Haltung von Zirkustieren erarbeitet.
Eine Beteiligung der für die neuen Zooleitlinien zuständigen Personen im Arbeitskreis für die Zirkusleitlinien wurde seitens des Bundesamtes für Landwirtschaft und Forsten abgelehnt.
Frau Dr. Schwabenbauer, in dieser Behörde zuständig für die Herausgabe der Zirkusleitlinien, lehnte auch das Angebot des Vereins ELEFANTEN-SCHUTZ EUROPAS e.V. ab, vorhandenes umfangreiches Material über die Haltung von Zirkuselefanten zu prüfen bzw. diese Unterlagen bei der Ausarbeitung der neuen Zirkusleitlinien zu berücksichtigen.
Offensichtlich war man bemüht, fundierte Kritik von den „Experten” für die Zirkusleitlinien fernzuhalten.
Zur Ausarbeitung der neuen Leitlinien für die Haltung von Zirkustieren war auch Das Bündnis Tierschutz (Deutscher Tierschutzbund, Bund gegen den Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz) im zuständigen Arbeitskreis eingeladen. Das Bündnis Tierschutz hat sich lt. Differenzprotokoll nachdrücklich von einer Fortsetzung der Wildtierhaltung im Zirkus distanziert.

Zwischenzeitlich liegt nun auch der letzte Entwurf der neuen Zirkusleitlinien vor.
Darin werden mit fragwürdigen Alibiauflagen und Schlagworten wie „verhaltensgerecht” die längst bekannten, tierschützerisch relevanten und unveränderlichen Missstände bei der Elefanten- und anderen Wildtierhaltung im Zirkus kaschiert. Den notwendigen Blick hinter die Kulissen hat weder das zuständige Bundesamt noch der maßgeblich beteiligte Wissenschaftler und Vorsitzende Prof. Dr. Zeeb gewagt oder gewollt.

Ein Sprichwort heißt: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß”. Dies ist jedoch keine Grundlage für einen dem Zirkus wohlgesonnenen Wissenschaftler, über die vorhandene, untragbare Situation hinwegzusehen.
In einem speziellen Kapitel werden deshalb in dieser Dokumentation auch die neuen Leitlinien für Zirkuselefanten kritisch unter die Lupe genommen. Dabei werden Widersprüche, Schönfärbereien und Undurchführbarkeit aufgezeigt.

Seit rund 200 Jahren wird der Elefant im Zirkus in Ketten gehalten. Kein anderes Wildtier musste diese aus Asien übernommene Qual erdulden.
In der vorliegenden Dokumentation werfen wir einen Blick hinter die (meist verschlossenen) Kulissen und zeigen an Beispielen die Entwicklung der Elefantenhaltung im Zirkus aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Dabei stellt sich die Frage: „Was hat sich bei dem Versuch, das Wildtier Elefant im Zirkus zu beherrschen seit über einem Jahrhundert geändert”?
Glühende Eisenstäbe werden heute durch (verbotene) Elektroschocker, Vorschlaghämmer durch Flaschenzüge ersetzt, geblieben sind die „Führungsinstrumente” wie spitze Elefantenhaken, Peitschen und Schlagstöcke. Und natürlich die Ketten.
Unter diesen Haltungsbedingungen wurde der Elefant zum gefährlichsten Wildtier in Gefangenschaft.
Keine Bundesbehörde, kein Tierarzt oder Zoologe, kein Zirkusbesitzer und Elefantentrainer kann durch Leitlinien die permanent vorhandene Gefahr von Unfällen mit Zirkuselefanten beseitigen.
40 Tote und 80 meist Schwerverletzte durch Elefanten im internationalen Zirkus seit 1980, dazu die Tötung von zahlreichen Elefanten wegen Unkontrollierbarkeit, sind ein erschreckendes Mahnmal, das in der Zukunft niemand mehr verantworten kann.

Zahlreiche Zirkusbücher berichten mit schöngefärbten Texten und eindrucksvollen Bildern über artistische Hochleistungen von Mensch und Tier im strahlenden Glanz der Manege.
Im Gegensatz dazu gibt es keine bisher zusammenfassende Veröffentlichung, die die Kehrseite der Medaille - die grausame Wahrheit, die sich mit Zirkuselefanten hinter der glänzenden Fassade abspielt - dokumentiert.

Diese Dokumentation will einen Beitrag leisten für die unwiderlegbare Erkenntnis, dass die weit höheren Anforderungen, die heute und in Zukunft an eine Tierhaltung in Menschenhand gestellt werden, im Zirkus nicht umgesetzt werden können.
Bei bleibendem Importstop gibt es jetzt - alters- und haltungsbedingt - die Chance, das würdelose und oft grausame Dasein von Zirkuselefanten zu befristen und damit das Ende einzuleiten.

ELEFANTEN-SCHUTZ EUROPA e.V.
Der Vorstand

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– Geschäftsleitung –

Frau Dr. Christiane Marsch
Forlenweg 29
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